Wandern & Trekking auf Korsika
©Gerrit_Neuser-panthermedia.netWandern auf Korsika bedeutet Abenteuerreisen zwischen 2.700 m hohen Gebirgszügen und den schönsten Küstenstränden des Mittelmeeres. Rund 2.000 km Wanderwege auf Korsika üben eine unwiderstehliche Anziehungskraft auf Outdoor-Fans und Aktivurlauber aus.
Alpine Berglandschaften auf der einen und Badestrände an sonnigen Küstenabschnitten auf der anderen Seite bieten vielfältigen Urlaubsspaß. Über 2.000 m hohe Gipfel und atemberaubende Schluchten bieten insbesondere Wanderern und Trekkingfreunden Abenteuer pur. Ob einfache Wege an der Küste, anspruchsvolle Strecken in hügeliger Landschaft oder aber hochalpine Bergtouren – als "Gebirge im Meer" bietet Korsika für jeden etwas. Mehrere beliebte Fernwanderwege zählen zu den Hauptattraktionen der Insel, die Trekking-Freunde zu Abstechern in die Natur herausfordern.
Entlang der Strecken befinden sich immer wieder Schutzhütten und Unterkünfte für Selbstversorger, von den Einheimischen auch als Refuges bezeichnet. Diese befinden sich meist an den Etappenzielen des Weges.
Wandern auf Korsika: die bekanntesten Wanderwege
1. Mare e Monti - vom Meer bis zu den Bergen
Von Nord nach Süd entlang der Westküste führt der Weg Mare e Monti.
Länge: 110 km
Etappen: ~ 10
Startpunkt: Calenzana
Endpunkt: Cargèse
Höhenmeter: 5.920
Wie der Name es sagt, handelt es sich um eine Wanderroute zwischen dem Meer und den Bergen. Diese Route umfasst zehn sehr reizvolle Etappen und führt vorbei an der Balagne, dem Garten Korsikas. Hier treffen die Bergwelt und die schönsten Badestrände aufeinander und bieten sehr viel Abwechslung im Zusammenspiel mit der Natur. Wanderer finden auf diesem Weg auch den in seiner Schönheit wohl einzigartigen Golf von Porto mit seinen kleinen Sand- und Kiesbuchten. Er gehört seit 1983 zum UNESCO-Weltkulturerbe. Während in den Bergen im Frühjahr noch Schnee liegt, laden diese kleinen Buchten und Strände schon zu einem Sonnenbad ein. Der Wanderweg ist ganzjährig begehbar, sollte aber im Sommer aufgrund der großen Hitze gemieden werden.
Landschaft
Zu den landschaftlichen Highlights an der Wegstrecke gehören die bizarren Felsformationen der Calanche und die rötlich schimmernden Steilklippen auf der Halbinsel La Scandola. Beide Naturlandschaften wurden im Jahr 1983 von der UNESCO zum Weltnaturerbe erklärt.
2. Mare a Mare Nord - Korsikas Naturpark entdecken
Die nördlichste Inselquerung von West nach Ost bildet der Wanderweg Mare a Mare Nord. Zu den Highlights zählt das Flusstal der Tavignano-Schlucht. Entlang des Weges gibt es vergleichsweise viele Unterkünfte, die Abstecher in die Hügel der Castagniccia mit ihren uralten Kastanienbäumen oder andere Regionen des Naturparks Korsika erlauben. Dieser erstreckt sich über eine Fläche von ca. 350.000 ha und nimmt damit über ein Drittel der gesamten Inselfläche ein.
Länge: 120 km
Etappen: ~ 10
Startpunkt: Moriani-Plage
Endpunkt: Cargèse
Höhenmeter: 6.000
Landschaft
Schatten spendende Kastanien- und Steineichenwälder ziehen sich am Wegesrand entlang, die hin und wieder von mit Macchia überwucherten Berghängen unterbrochen werden. Sie passieren die alte Inselhauptstadt Corte, das wildromantische Tavignano-Tal und den malerischen Nino-See.
3. Mare a Mare Sud - entspanntes Wandern im korsischen Mittelgebirge
Diese 5-tägige Wandertour führt durch den Süden Korsikas von Porto-Vecchio bis nach Propriano und ist ganzjährig begehbar. Besonders empfehlenswert ist eine Tour von April bis Mai oder von September bis Oktober, da die Temperaturen in diesen Monaten besonders zum Wandern einladen.
Länge: 81,3 km
Etappen: 5/6
Startpunkt: Porto-Vecchio
Endpunkt: Propriano
Höhenmeter: 5.456
Landschaft
Auf Ihrer Wanderung bis nach Propriano passieren Sie die fantastische Mittelgebirgslandschaft der Alta Rocca. Sie durchqueren Steineichenwälder und kommen an Berghängen vorbei, die mit mediterraner Macchia überwuchert sind. Urige Bergdörfer, in denen die Zeit seit Jahrhunderten stehen geblieben zu sein scheint, säumen die Wanderroute. An vielen Stellen öffnet sich zwischen bewaldeten Bergrücken der Blick auf das Meer. Nur an wenigen Punkten schwingt sich der Weitwanderweg bis auf eine Höhe von 1.100 m auf.
4. Grand Randonnée oder GR 20 - eine Herausforderung sogar für Profis
Länge: 170 km
Etappen: 15
Startpunkt: Calenzana
Endpunkt: Conca
Höhenmeter: ~ 12.000 m
Grand Randonnée, auch kurz GR 20 genannt, ist der wohl bekannteste und zugleich anspruchsvollste Fernwanderweg auf der Insel Korsika. Von Nord nach Süd durchzieht er die Insel vom Küstenort Calenzana im Nordwesten bis nach Conca an der korsischen Südostküste. Begehbar ist der Wanderweg von Mitte Juni bis Ende Oktober.
Auf diesem ausgewiesenen Wanderweg begegnen Ihnen viele Attraktionen der Insel, beispielsweise das Gebiet rund um den Weiler Haut-Asco, der unterhalb des Monte Cinto liegt und im Winter sogar zum Skifahren einlädt. Die beiden Bergseen Lac de Nino, auf dem Hochplateau Camputile, und der Lac de Capitello im Hochtal Restonica beeindrucken durch ihre Lage in der ursprünglichen Felsenlandschaft. Hier begeistern Gipfel von Erhebungen wie dem Incudine durch ihren Ausblick über die Bergwelt von Korsika bis hin zum italienischen Festland. Auch die Buchten von Ajaccio und die Strände der Ostküste sind von hier aus gut zu sehen. Für erfahrene Wanderer eine einzigartige Herausforderung, zeigen Wanderkarten aber auch vereinfachte Abweichungen von den eigentlichen Etappen auf. Auf den alpinen Strecken dieser Route erleichtern weiß-rote Farbmarkierungen die Orientierung.
Landschaft
Auf den 15 Tagesetappen des GR 20 passieren Sie bizarre Felsformationen, tiefe Canyons und gewaltige Berggipfel. In tieferen Lagen dominiert mediterrane Maccia die Landschaft. Es duftet nach Thymian, Salbei und Rosmarin. Oberhalb von 1.000 m verändert sich die Landschaft. Granitfelsen, die von grünen und gelben Flechten überwuchert sind, türmen sich am Wegesrand auf und unter schattigen Felsvorsprüngen halten sich letzte Schneereste. Sie passieren eiskalte Bergseen wie den Lac de Nino und plätschernde Gebirgsbäche, die sich ihren Weg zwischen steilen Felswänden hindurch bahnen.
Ausrüstung
Da die Wanderwege auf Korsika nicht immer gut ausgeschildert sind, empfiehlt es sich, eine detaillierte Wanderkarte im Reisegepäck mitzuführen. Häufig führen starke Regenfälle und Schmelzwasserbäche dazu, dass Teile von Wanderwegen einfach weggeschwemmt werden. In diesem Fall leistet ein GPS-Gerät nützliche Hilfe bei der Orientierung im Gelände. In der bergigen Wildnis sollten Sie stets mit einem Wetterwechsel rechnen und aus diesem Grund Regenschutzkleidung mitführen. Darüber hinaus gehört ein Schlafsack zur Grundausstattung zum Wandern auf Korsika, denn in den Berghütten mit der Bezeichnung "Refuges" schlafen Sie auf einfachen Matratzen. Feste Wanderschuhe mit Profilsohle, ein Rucksack mit Proviant und wasserdichte Regenbekleidung gehören zur Grundausstattung auf dem GR 20.
Schutzhütten und Wanderherbergen - Refuges
Einfache Schutzhütten und Wanderherbergen warten auf dem GR 20 am Ende jeder Tagesetappe auf Wanderer und Trekking-Fans. Im Gegensatz zu früher ist die Verpflegung mit warmen Mahlzeiten in den Schutzhütten sichergestellt. Hohe Ansprüche an den Komfort sind bei einer Übernachtung in den Berghütten deplatziert. Die Unterkünfte sind einfach ausgestattet und Biwak-Schlafplätze müssen im Vorfeld reserviert werden. Am einfachsten ist eine Reservierung bei der Parkverwaltung des Parc Régional Naturel de Corse. Einige Hütten liegen so weit von der nächsten Ansiedlung entfernt, dass eine Versorgung nur über einen Helikopter sichergestellt werden kann. Auf einer Wanderung über den GR 20 empfiehlt sich das Mitführen eines Schlafsacks. Das Zelten ist nur an den als Refuges bezeichneten Berghütten erlaubt.