Stand-Up-Paddling auf Korsika
©Fetrinka-iStock.comKorsika bietet nicht nur ideale Bedingungen zum Kitesurfen oder Windsurfen, auch Stand-Up-Paddling gewinnt immer mehr an Beliebtheit und viele Urlauber reisen auch mit dem eigenen Board auf der Insel an. Hierzu bieten sich der Frühsommer, bis etwa Mitte/Ende Juni, oder aber auch der September als ideale Reisezeit an. Die Temperaturen sind dann angenehm und es sind keine Sommerferien, sodass die Buchten auch nicht mit Touristen überfüllt sind. Gerade für Anfänger ein nicht unwichtiges Kriterium.
Die Ostküste der Insel, die etwas ruhiger ist, bietet sich für die ersten Versuche zum Stand-Up-Paddling an.
Es lohnt sich aber in allen Regionen einen Blick auf die Küstenstreifen und Buchten zu werfen und so die örtlichen Gegebenheiten mit den eigenen Kenntnissen und Fähigkeiten abzuwägen.
An den meisten größeren Stränden gibt es mittlerweile viele Verleihstationen, aber wer ein eigenes SUP-Board besitzt und sogar per Auto anreist, dem empfiehlt sich selbstverständlich die Mitnahme des eigenen Boards um vor Ort flexibel zu sein und auch je nach Wetterlage spontan entscheiden zu können.
Neue Eindrücke mit Blick bis in die Bergwelt Korsikas
Stehend über das kristallklare Wasser und entlang den Küsten zu paddeln ist unglaublich beeindruckend und abwechslungsreich. Es bieten sich ganz neue Perspektiven mit Blick auf die Küste, die überwältigende Eindrücke hinterlassen werden. In den flacheren und ruhigeren Gebieten auch für Kinder ein tolles Erlebnis.
Vor einer längeren Tour zum Stand-Up-Paddling sollten IMMER die voraussichtliche Dauer, das Wetter, die Windrichtung und die eigenen Fähigkeiten berücksichtigt werden und ggf. die Routen nur von erprobten Paddlern gefahren werden. Gerade wenn das Wetter nicht 100% stabil ist, sollte immer auch noch für den Rückweg ausreichend Kondition vorhanden sein. Es wird auch empfohlen die etwas entlegeneren Regionen niemals alleine zu befahren und die Küste immer im Blick zu haben.
Einige Tipps zum Stand-Up-Paddling auf Korsika
- Erste Priorität bei einer längeren geplanten Tagestour sollte die Prüfung der aktuellen lokalen Wetterberichte sein. Das Wetter und damit auch die Winde können sich in der Region plötzlich ändern.
- Auf ausreichend Flüssigkeit und Sonnenschutz muss auf jeden Fall geachtet werden. Auch eine Kopfbedeckung ist ratsam.
- Die Verbindung mit einem sogen. „Leash“ ist unerlässlich. Dies ist die Verbindungsleine zwischen dem Board und dem eigenen Körper. Eine Seite wird meist mit einem gepolsterten Klettband am Fußgelenk gesichert. Das andere Ende wird am Heck des Boards an einem Ring oder einer Öse befestigt. Fällt man ins Wasser, ist es ohne diese Sicherung bei entsprechender Strömung oder Windstärke schnell zu weit weg und man erreicht es unter Umständen nicht mehr aus eigener Kraft.
- Je nach Jahreszeit und Wassertemperatur sollte entsprechende Funktionskleidung beim Stand-Up-Paddling getragen werden. Bei Fluss-/Wildwasser-SUP auch Helm, geeignetes Schuhwerk und ggf. Gelenkschoner.
- Weiterhin wird empfohlen, sich je nach Route mit Schwimmweste, wasserdichtem Handy und Signalleuchten auszustatten, um die eigene Sicherheit zu gewährleisten.
- Bei längeren SUP-Touren ist der Start am frühen Morgen ratsam. Zum einen sind die Lichtverhältnisse und die Stimmung mit der frühen Morgensonne unglaublich beeindruckend, zum anderen hat man die Möglichkeit, die thermischen Winde, die sich meist erst im Laufe des Tages durch die zunehmende Sonneneinstrahlung entwickeln, noch zu umgehen.
Geeignete Regionen
Nordküste
Auch das Cap Corse im Norden weiß mit seinen schroffen Küstenabschnitten zu verzaubern. Hier treten die Winde und Wellen jedoch deutlich stärker und häufiger auf, als in den restlichen Regionen der Insel, sodass das Stand-Up-Paddling eher nicht zu empfehlen ist.
Westküste
- Vom Plage de Ficajola (am Golf von Porto) Richtung Capo Rosso
- Plage de Liamone: Einfahrt vom Strand in den Fluss Liamone. Mit etwas Glück sieht man dort auch Wasserschildkröten.
- Calanques de Piana
- La Scandola
- Bucht Le Ruppione: Bei ruhigem Wetter und Seegang ist auch hier das Meer spiegelglatt und für SUP geeignet.
Süd-Westküste
- Bucht von Porto Pollo
- Valinco Bucht
- Campomoro
Süden
- Strand von Piantarella
- Strand von Sperone
- Am Capo Pertusato ist die Einfahrt in eine Grotte möglich (nur für Fortgeschrittene!!)
Generell ist die Straße von Bonifacio mit Vorsicht zu genießen, da es hier sehr viel Strömung geben kann und kräftigere Winde herrschen als in anderen Regionen. Standfestigkeit und Kondition sind hier zum Stand-Up-Paddling unverzichtbar.
Hat man sein Board im Rucksack, ist eine Überfahrt per Ausflugsschiff zu den Lavezzi-Inseln empfehlenswert. Eine Umrundung der bizarren Felsformationen und die tolle Aussicht bis nach Sardinien und auf die Südküste Korsikas mit den Kreideklippen von Bonifacio ist ein unbeschreibliches Erlebnis.
Südostküste
- Region um Porto-Vecchio
- Pinarello
- Vom Palombaggia-Strand aus nordwärts paddeln bis zur kleinen Bucht von Carataggio oder südwärts vorbei am Strand von Tamaricciu bis zum Strand von Acciaju und vielleicht sogar bis zum Strand von Santa Giulia.
- Rondinara
Ostküste
Die Ostküste der Insel ist aufgrund des meist geringen Seegangs für SUP-Neulinge aller Altersklassen ein ideales Revier für wunderschöne Touren.
Vom Plage de Vignale z. B. Richtung Norden durch kristallklares Wasser. Badepausen bis zur Einfahrt in den Kanal zum Étang d´Urbino vermitteln Karibikflair. Durch den Kanal dann im ruhigen Wasser des Binnensees angekommen, kann man noch bis zur Halbinsel SUP-en (Pause in einem Restaurant möglich), bevor es dann wieder zurück durch den Kanal aufs Meer geht.
Im Landesinneren - Die Flüsse Korsikas
Für Einsteiger eignet sich im Südosten der Fluss Solenzara. Hier gibt es herrliche kristallklare Badegumpen, von denen aus man erste Erfahrungen mit leichter Strömung sammeln und (je nach Wasserstand) bis zur Mündung ins Meer paddeln kann.
Für Erfahrene und Profis gehören in der Region um Corte und Ponte Leccia abenteuerreiche Wildwasserpassagen und viel Natur zum Programm einer SUP-Tour.
Reist man im Frühjahr auf die Mittelmeerinsel, findet man teils bis zu 30 km lange Paddelstrecken in den Gebirgsströmen des Golo, Asco, Tavignano und Travo mit anspruchsvollen Wildwasserpassagen. Im Sommer hingegen muss man unter Umständen aufgrund von Wassermangel einige Passagen umtragen.
Standfestigkeit, sicherer Umgang mit dem Board und Kondition sind auch auf den Flüssen Korsikas unerlässlich beim Stand-Up-Paddling!